Auch wenn der Schwerpunkt dieser Seiten auf dem Präsentieren historischer Fotos liegt, soll dennoch eine Übersicht zur Gelnhäuser Geschichte nicht fehlen. Quelle: Führer durch die Barbarossastadt Gelnhausen und nähere Umgebung, zusammengestellt und bearbeitet von J.L. Kreuter, April 1906. Verlag von Jean Kalbfleisch, Buchhandlung, Gelnhausen.
1180 | Reichstag in Gelnhausen, auf dem Heinrich der Löwe seines Herzogtums entsetzt wird. |
1186 | Zweiter Reichstag in Gelnhausen, auf dem Barbarossa den Lombarden Gesetze erteilt |
1188 | Letzter Aufenthalt des Kaisers kurz vor seinem Kreuzzuge |
1190 | 10. Juni - Todestag Barbarossas |
1190 | König Heinrich VI. nimmt die Bürger in seinen Schutz und erteilt ihnen Freiheit für Handel und Verkehr |
1220 | König Friedrich II. verlegt den Marköbler Jahrmarkt nach Gelnhausen |
1226 | Beginn des Städte Bündnisses |
1230 | An Stelle des „villicus” tritt ein von Kaiser bestellter scultetus (Schultheiss) mit Schöffen (scabini) an die Spitze der städtischen Verwaltung mit Rechtsprechung |
1254 | König Wilhelm befreit die Stadt vor der Bootmäßigkeit der Grundherren und gibt ihr die Zusicherung, dass sie niemals vom Kaiser verwendet oder verkauft, sondern zu den Reichsdiensten reserviert werden sollen |
1257 | König Richard bestätigt alle Rechte und Freiheiten der Stadt |
1270 | Scheidung der Rechtspflege von der Verwaltung; erstere behält der Schultheiss und die Schöffen, letztere erhält einen magister civ. (Bürgermeister) und consules (Ratsherren) |
1290 | Kaiser Rudolf erlaubt den Bürgern, im Büdinger Wald Ur-und Lagerholz ohne Hindernis zu hauen und zu sammeln. |
1294 | König Adolf von Nassau bestätigt alle Freiheiten der Stadt |
1299 | König Albrecht I. von Österreich desgl. |
1320 | 1330-47 Ludwig der Bayer verzichtet auf alle Steuern, bestätigt alle Rechte der Stadt und er teilt ihr verschiedene neue Privilegien zu; u.a.: Die Errichtung eines Kaufhauses sowie die Zugehörigkeit der im baubegriffenen Vorstadt Ziegelhaus (1346) |
1390 | 13. April Professor Dr. decr. und Dr. theol. Conradus von Gelnhausen, berühmter Gelehrter des Mittelalters, gestorben. |
1395 | 31. Juli Großes Sterben. Beulenpest, die von genuesischen Schiffern eingeschleppt, sich über ganz Deutschland verbreitet hatte. Es starben in Gelnhausen mehr als 2.100 Menschen. Die äußeren Gassen, vor der alten Ringmauer, standen darauf leer und gerieten in Verfall. |
1404 | Gelnhausen beteiligt sich an der Zerstörung der Raubburgen. |
1410 | Kaiser Ruprecht von der Pfalz nimmt in Gelnhausen die Huldigungen entgegen. |
1414 | Beginn der Streitigkeiten zwischen den Burgmannen und der Stadt. |
1417 | Kaiser Sigismund erscheint zur Entgegennahme der Huldigung. |
1421 | Die Stadt wird zur Hilfeleistung in dem jahrelangen Kampf gegen die Hussiten aufgefordert. |
1435 | Graf Reinhard II. von Hanau kauft gemeinschaftlich mit Ludwig III. von der Pfalz für 8.000 Rheinische Gulden die Reichspfandschaft auf Stadt und Burg. |
1480 | Errichtung eines neuen Galgen, wobei sämtliche Ratsherren und Schöffen nach altem Herkommen sich beteiligten. |
1502 | Kurfürstentag in Gelnhausen. Als am 7. Tag der Kaiser mit seinem Gefolge und 60 Pferden zum Besuch der Stadt sich anmelden ließ, reisten die Kurfürsten ab. |
1506 | Donnerstag vor Allerheiligen. Kaiser Maximilian I. erscheint mit großem Gefolge (650 Pferden), begleitet vom Landgrafen Wilhelm von Hessen, um am nächsten Tag im Beisein des Grafen Reinhard von Hanau, die Huldigung der Stadt entgegenzunehmen. Absteigequartier im Palast des Adeligen Friedrich von Breitenbach am Untermarkt. |
1512 | Letzter Kaiserbesuch der Stadt durch Maximilian I. |
1543 | Einführung der Reformation in Gelnhausen. |
1584-1634 | Abergläubische Zeit der Hexenprozesse. Haupthexenrichter Schulteiß Johann Koch, gestorben 1603 (Epitaph im Chor der Kirche). Zahl der Hinrichtungen von 1584-1599: 20; Verbrennung auf dem Scheiterhaufen in 1596 und 1597: 16. |
1599 | Einführung der Gelnhäuser Stadtordnung (Reformation, Stadt- und Polizeiordnung)./td> |
1613 | Beginn von Streitigkeiten zwischen dem Rat und den Zünften sowie Auflehnung der Achter. |
1615 | 21. November Erstürmung der Stadt durch ein Aufgebot Hanauischer Truppen anlässlich der Gefangennahme der Achter. |
1621 | 5. Januar. Eine von General Spinola aus der Pfalz entsandte Abteilung spanischer Truppen besetzt die Stadt und verbleibt darin als Garnison bis 1631. |
Um 1625 | Christoph von Grimmelshausen geboren |
1632 | Januar. Einzug des Königs Gustav Adolf von Schweden und seiner Gemahlin in die Stadt und Burg. |
1634 | 14. September und folgende Tage. Ausplünderung und Verwüstung der Stadt, Niedermetzelung und Vertreibung viele ihrer Bürger durch die polackischen und ungarischen Reiter bei dem Rückzug des Kardinalinfants-Armee nach den Niederlanden. Die Stadt wird bei den noch hinzugetretenen Sterbensläufen eine geraume Zeit nicht bewohnt. |
1635 | 16. Januar. Nächtlicher Überfall auf die in der Stadt liegende weimarische Besatzung, Regiment der Ruthven Dragoner, durch Mansfeldische Truppen. Das ganze Regiment wird dabei aufgerieben. |
1635 | 19. Juni. Überfall auf die in der Stadt und Burg liegenden Mansfeldischen Truppen durch ein von dem schwedischen Generalmajor Ramsay in Hanau unter Führung des Grafen Jacob Johann von Hanau entsandtes Detachement. Die Burg und deren Tore werden erheblich beschädigt, die Stadt und Burg geplündert. 11 Mansfeldische Compagnien und deren Führer werden gefangen genommen. |
1652 | Feststellung von im 30-jährigen Krieg erlittener Verluste an Gelnhäuser Archivalien. |
1680 | Beginn langjährige Konflikte zwischen der Pfandherrschaft und der Stadt Gelnhausen. |
1736 | 15. August. Brand des Rathauses durch Blitzeinschlag. |
1736 | Anteil der Pfandherrschaft Hanau gelangt an Hessen – Kassel. |
1746 | Hessen-Kassel kauft den pfälzischen Anteil der Pfandherrschaft. |
1747 | Änderung auf dem Gebiet des Rechtswesen durch Einführung der Frankfurter Reformation. |
1757-59 | Zahlreiche Durchzüge und Einquartierungen der französischen Armee anlässlich des siebenjährigen Krieges. |
1803 | 25. Februar Einverleibung Gelnhausens in den kurhessischen Staat durch Reichsdeputationshauptschluss. |
1813 | 29. Oktober Gefecht bei Gelnhausen zwischen der Avantgarde Napoleons I. und eines von General von Wrede entsandten Detachements des österreichisch – bayerischen Heeres, wobei die Stadt durch die Erstürmung der Franzosen erheblich beschädigt wurde. |
1821 | Verlegung der Kreisverwaltungsbehörde von Meerholz nach Gelnhausen. |
1866 | Gelnhausen wird mit dem Kurfürstentum Hessen preußisch. |
1868 | Gelnhausen wird Station der in diesem Jahr vollendeten Eisenbahn Frankfurt – Bebraer Linie. |
1878 | 13. August Konsul Konrad Heinrich Schöffer, der sich um die Förderung und Hebung der Stadt und insbesondere um die Wiederherstellung der Kirche große Verdienste erworben, gestorben. |
1879 | Die in 1876 begonnene Restauration der Marienkirche wird vollendet und die Kirche am 24. August wieder eingeweiht. |
1885 | 23. August: Enthüllung des zu Ehren des verstorbenen Telefonerfinders Philipp Reis, eines geborenen Gelnhäusers, errichteten Denkmals. |
1928 | Umbau der Ziegelbrücke |